Montag, 1. Oktober 2007
Siehst du noch oder pendelst du schon? Sehbehinderung und Blindheit
m allgemeinen bezeichnet blind das „Nichtssehen“, welches wir uns automatisch als Dunkelheit vorstellen. Die gesetzliche Definition ist wesentlich weiter gefaßt.
Ein Sehbehinderter ist im Grunde jeder, der eine Sehhilfe verwendet, um normale Tätigkeiten wie Autofahren oder Lesen zu können. Sehbehindert ist jemand dann, wenn er trotz solcher Hilfsmittel aufgrund seiner Sehstärke keinen Führerschein erwerben darf. Die Sehbehinderung hat in diesem Sinne ein breites Spektrum: es gibt Leute, die problemlos Fahrrad fahren dürfen oder Zeitungen lesen können. Zeitungen sind relativ kleingedruckt, weisen einen schlechten Kontrast auf und sind zudem von niedriger Druckqualität. Hochgradig sehbehindert können jene genannt werden, die zwar schlecht sehen, sich aber dennoch ohne Blindenstock orientieren können. Blindheit beginnt – wenn man so will – wenn man einen Stock benötigt, um sich zu orientieren. Manche Blinde sehen scharf in einem sehr kleinen Ausschnitt, diese Krankheit nennt man RP. Manche sehen Farben, manche können nur noch zwischen Licht und Schatten unterscheiden. Manche können nicht mehr zwischen Licht und Schatten unterscheiden, sie sind vollblind.

Viele Blinde werden blind geboren und ihr eventuell vorhandener Sehrest verändert sich nicht. Recht viele aber können relativ gut sehen bei ihrer Geburt und ihrer Kindheit, erblinden aber im jugendlichen oder Erwachsenenalter, etwa beim Grünen Star. Beides hat seine Licht- und Schattenseiten, auf die wir vielleicht ein ander Mal eingehen.
Blinde bekommen ein Training durch speziell geschulte Lehrer, die ihnen die Techniken des alltäglichen Lebens blindengerecht vermitteln. Durch diese Techniken können Blinde nicht nur sich im normalen Straßenverkehr orientieren, sondern auch Kochen, Bügeln, Wäsche waschen und viele andere Techniken ausüben, die im normalen Leben anfallen – und die selbst manche Sehende nicht machen (können).

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